Die Bienenkiste
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Heute: Wir basteln eine Bienenkiste
Hallo, liebe Interessierte, Bastelwillis und sonstige Internet-Internatlinge, heute begrüße ich euch zum Bau einer Bienenkiste.
Im letzten Jahr habe ich einen Bericht über urbane Bienenhaltung gesehen. Mein Interesse wurde geweckt und ich wollte mehr darüber wissen. Im Internet bin ich dann auf „Die Bienenkiste“ (www.bienenkiste.de/_SA18/) gestoßen.
Den Initiator Mellifera e.V. (https://www.mellifera.de/) geht es dabei um die wesensgemäße, nachhaltige und ökologische Bienenhaltung. Die Gewinnung von Honig ist hier zweitrangig.
Es gibt Hobbyimker die auf diese Art bis zu 15 kg Honig ernten. Für den Eigenbedarf ist das völlig ausreichend und vielleicht kann man auch mal einen schönen Met ansetzen.
Ein perfekter Einstieg in die Bienenhaltung ist das Buch "Die Bienenkiste" von Erhard Maria Klein (ISBN: 978-3-89566-309-3).
Inhalt:
Der InnenausbauDer Anstrich
Die Wabenleisten
Der Stellplatz
Das Dach
Die Anfangsstreifen
Das Bienenvolk
Die Fütterung
Die erste Kontrolle
Nachbarschaftsrecht
Umsiedeln von Bienenkiste in Magazinbeute
Wenn man sich dazu entschlossen hat auch Bienen halten zu wollen, kann man zwei Dinge tun. Entweder man kauft sich eine Bienenkiste, die schon fix und fertig ausgestattet ist oder man baut sich die Kiste selbst. Dabei sollte man sich genau an den Bauplan halten. Diesen findet man auch auf der Internetpräsenz.
Ich war heute im Baumarkt und habe alles besorgt was ich für die Bienenkiste benötige, auch einige Leisten für den Innenausbau habe ich gleich mitgebracht.
Ich habe 3 Leimverbundplatten 1200x500 in 18 mm Stärke für Dach, Boden und Seiten. Für Stirnwand und Rückwand habe ich eine Leimverbundplatte 1000x300 auch in 18 mm Stärke. Dann habe ich alle Leisten wie in der Bauanleitung angegeben. Eine Flasche wasserfesten Holzleim, 6 Spannverschlüsse und 1 Dose (750 ml) Insektenfreundliche Holzlasur. Das ganze hat bisher 108,86 EUR gekostet. Es kommen noch ca. 22,00 EUR für die Bienenwachstafeln dazu. Den Preis für die Schrauben lasse ich hier weg, denn diese kaufe ich immer im Kilo.
Weitere Kosten werden noch entstehen für Schutzbekleidung, Stockmeißel, Smoker und so weiter. Alles im Allen ist es aber ein recht überschaubare Investition.
22.04.2016
Heute habe ich endlich Zeit gefunden und alle Teile für die Kiste zurecht gesägt. Dabei habe ich mich streng an den Maßvorgaben der Bauanleitung (www.bienenkiste.de/doku/bauanleitung/index.html) gehalten.
Die Sägeschnitte sollte man Vorzugsweise mit einer anständigen Tischkreissäge machen, aber es würde auch mit einer Stichsäge funktionieren. Die meisten Stichsägen haben einen abnehmbaren Anschlag, diesen zu benutzen ist von Vorteil.
Die Kanten mit Sandpapier glätten und alles mit Leim und Schrauben mit einander verbinden.
Hier werden nur die Seitenteile und das Stirnbrett mit dem Deckel verbunden.
Rückansicht
Es fehlt noch die abnehmbare Rückwand.
Die Bodenplatte wird nicht mit der Kiste verschraubt und auch nicht geleimt, diese wird nur mit den angebrachten Kisten-Spannverschlüssen gehalten.
Unter der Bodenplatte sind Stabilisierungsleisten aus massiver Buche angebracht, um ein späteres verziehen des Holzes einzudämmen. Selbige habe ich auch auf der Kistenoberseite angebracht. Nach der Bauanleitung ist es nicht notwendig, kann man aber machen.
Diese Holzleisten sind aber auch eine prima Grundlage für ein kleines und abnehmbares Wetterschutzdach.
Vorderansicht
Das Stirnbrett mit Flugloch. Die Rundung, mit einen Radius von r = 20 mm, habe ich mit einen einfachen Schulzirkel angezeichnet und dann mit der Stichsäge ausgeschnitten.
23.04.2016
Der Innenausbau
Einige Brut- und Honigwabenleisten habe ich eingelegt um zu sehen ob alles passt.
Bevor ich die senkrechten Trägerleisten festgeschraubt habe, habe ich zwischen Querleiste und Trägerleiste zwei bis drei Blatt Papier gelegt. So ist gewährleistet, daß die Querleisten später problemlos eingesetzt oder entnommen werden können.
24.04.2016
Der Anstrich
Die Kiste soll, gem. Anleitung, mit einer pigmentierten Holzlasur beschichtet werden. Es gibt unzählig viele Holzlasuren aber die wenigsten sind für die Bienenkiste geeignet. Die Lasur soll insektenfreundlich sein, darf also keine chemischen Stoffe oder anderen Giftmüll enthalten.
Ich habe eine Lasur in unseren Baumarkt gefunden die nur aus natürlichen Rohstoffen hergestellt wurde. Sie ist für Kinderspielzeug und sie ist für Bienenhäuser geeignet. Ich wollte es erst nicht glauben aber es steht wirklich Bienenhäuser drauf.
Die Farbtönung sollte „diamantrot“ sein. Sieht aber eher nach dunkel rotbraun aus.
Die Kiste wird nur von Außen angestrichen, der Innenraum bleibt unbehandelt.
25.04.2016
Die Wabenleisten
Um den Bienen eine Starthilfe zu geben werden schmale Bienenwachsstreifen, mit Hilfe von Leisten, im Brutraum angebracht.
Der Idealabstand von Wabenmitte zu Wabenmitte soll 35 mm betragen. Es wird empfohlen dafür Leisten zu verwenden die genau 16,5 mm breit sind. Die Bienenwachsstreifen sind wahrscheinlich 2 mm dick (diese habe ich noch nicht, sind aber bestellt). 2 x 16,5 = 33 + 2 = 35 mm
Da es unmöglich ist Leisten zu bekommen die genau 16,5 mm breit sind muß man sie entweder selbst sägen oder improvisieren.
Ich habe Leisten 10 x 15 mm bekommen und diese auf Länge gesägt. Für den Brutraum benötigt man 24 Leisten und für den Honigraum ebenfalls. Um jetzt die richtigen Abstände hin zu bekommen habe ich mir Schrauben 3 x 12 mm besorgt um diese als Abstandshalter zu verwenden. Bevor man die Schrauben rein dreht sollte man unbedingt mit einen 2,5 mm Bohrer die Löcher vor bohren.
Bei den Leiste links und rechts außen dürfen die Schraubenköpfe nur 1,5 mm herausschauen. Von den übrigen 22 Leisten werden 11 Leisten mit Schraubenabstandshalter versehen, wobei diese dann 3 mm herausstehen müssen. Eine Leiste mit Abstandshalter und eine ohne bilden dann ein Paar die später den Wachsstreifen halten werden.
28.04.2016
Der Stellplatz
Da ich noch auf meine Bienenwachsplatten warten muß, bereite ich schon mal den Stellplatz vor.
Ich habe zwei schwere Betonplatten hergesucht und ausgerichtet. Quer darüber habe ich einen alten Zaunpfeiler gelegt, den ich vorher passend zugeschnitten habe.
Auf die Betonzaunpfeiler lege ich noch einmal Holzbalken.
Spätere Kontrollen und Arbeiten an der Kiste sind dann einfacher.
Die Holzbalken sind recht massiv, aber was anderes hatte ich gerade nicht zur Hand. Die Balken habe ich mit der Kettensäge auf Länge geschnitten und bevor ich sie mit einer Holzschutzlasur einstreiche schleife ich sie schön glatt. Dazu nehme ich einen kleinen Winkelschleifer mit eingesetzter Fächerscheibe.
Der Stellplatz ist fertig. Nun habe ich für zwei Kisten Platz.
Die zweite Bienenkiste wird dann im Sommer oder Herbst gebaut.
28.04.2016
Das Dach
Ein Dach soll die Bienenkiste vor all zu starker Sonneneinstrahlung und Regen schützen.
Für das Dach habe ich mir eine einfache Konstruktion erdacht. Ich fertige 2 Dachsparren und schraube darauf die Dachfläche und das ganze soll auch noch abnehmbar sein.
Ich bin dann mal wieder im Baumarkt gewesen und habe mir Leimverbundplatten in 16x200x800 mm gekauft. Diese Platten waren so günstig, daß ich den Eindruck hatte das man mir diese hinterher werfen will. Eine hatte gerade mal 1,30 EUR gekostet und von der Qualität schienen mir die sogar besser zu sein als die 18 mm starken Platten.
Um auf den Dachsparren schrauben zu können schienen mir 16 mm etwas mager. Also habe ich mir gleich 4 Platten gekauft. Bevor es los ging habe ich immer 2 Platten mit den wasserfesten Leim zusammen geklebt. Beim Verleimen solcher Flächen sollte man genug Schraubzwingen in seiner Werkstatt haben. Nach ca. 5 Stunden Waren die Platten fest mit einander verbunden.
Dann habe ich die Dachsparre angezeichnet und alles mit einer Stichsäge ausgeschnitten.
Um vielleicht auftretende Vibrationen von der Kiste fern zu halten habe ich auf der Auflagefläche der Dachsparre Filzpads angeklebt.
Ich hatte noch 4 Kisten-Spannverschlüsse übrig und diese verwende ich um das Dach abnehmbar zu befestigen.
Für die Dachverkleidung habe ich ein Paket 2,5 m lange Profilholzbretter gekauft. Die haben ein Stärke von 11 mm und haben 15 EUR gekostet. Die Menge in dem Paket reicht für mehr als 2 Dachflächen.
Die Bretter habe ich in der Mitte geteilt und so erhalte ich eine Dachlänge von 125 cm, also genau richtig für die Bienenkiste.
Die Bretter werden dann von unten nach oben überlappend auf die Dachsparren geschraubt.
Die Brettfeder, welche eigentlich in die Nut gehört, habe ich als Überlappung auf das vorhergehende Brett aufgelegt. So kann das Regenwasser ablaufen und steht nicht in den Fugen.
Da die restliche Lasur für das Dach nicht gereicht hätte habe noch eine kleine Dose gekauft und gleich mal eine andere Farbe ausprobiert. Irgendwie gefällt mir das sogar, dunkle Kiste mit hellem Dach.
29.04.2016
Die Anfangsstreifen
Die Bienenwachstafeln sind endlich da!
Sofort habe ich mich dabei gemacht und die Anfangsstreifen für den Brutraum, gem. Anleitung, zugeschnitten.
In der Bauanleitung wird zum Schneiden ein Pizza-Rollmesser empfohlen. Das funktioniert wirklich gut. Dann brauch man noch eine gerade Anlegeleiste und was zum messen.
Gemäß der Anleitung sollte eine Leiste des Leistenpaares mit einen 1,6 Bohrer an vorgegebenen Stellen vorgebohrt werden. Da mein Akkuschrauber Bohrspitzen unter 2,5 mm nicht mehr halten kann habe ich ein extra Bohrfutter raus gekramt., mit dem kann ich problemlos kleine Bohrspitzen einspannen.
Alle Anfangsstreifen sind mit den Leisten zusammengenagelt und im Brutraum eingefügt. Trennschied eingehängt und fertig ist die „Laube“.
Nach dem die Kiste fertiggestellt ist wird der Boden und Rückwand eingesetzt und die Kiste wird mit einer normalen Personenwage gewogen. Das ist wichtig um später beurteilen zu könne ob die Bienen genug Vorräte haben, um problemlos über den Winter zu kommen.
Meine Kiste wiegt genau 19,4 kg. Ein Starkes Volk mit voll ausgebauten Brutraum wiegt ca. 9 kg (Bienen und Waben zusammen). 19,4 Kiste + 9 Bien = 28,4 + 15 kg Vorräte = 43,4 kg muß die Kiste im August wiegen. Wird der Wert unterschritten muß die Differenz mit Zuckerlösung zugefüttert werden.
Alles ist fertig und vorbereitet, nun kann ein Bienenvolk einziehen.
01.05.2016
Das Bienenvolk
Was nun fehlt ist ein Bienenvolk (Bien).
Dazu registriert man sich als Anfänger in der Schwarmbörse (www.schwarmboerse.de/)und gibt an das man einen Schwarm sucht. Das kann sehr schnell gehen oder auch nicht. Auf jeden Fall sollte man alles vorbereitet haben, das ein Volk auch kurzfristig einziehen kann.
Ich habe heute einen Anruf bekommen und kann einen Schwarm einer Bienenkistenimkerin, nur wenige Kilometer entfernt, abholen.
02.05.2016
Der Naturschwarm ist da.
Der ist gestern eingefangen worden und hat schon eine Nacht in Kellerhaft verbracht. Der wird jetzt bei mir noch bis morgen Nachmittag in Kellerhaft bleiben und wenn das Wetter mit spielt, darf der Schwarm in seine neue Behausung einziehen.
03.05.2016
Heute ist es nun soweit.
Bevor es los geht habe ich im Honigraum die Öffnung, unter dem Trennschied, mit einem zusammengerafften Tuch abgedeckt. Denn es kann vorkommen das die Bienen im Honigraum beginnen ihre Brutwaben zu bauen und das muß unbedingt vermieden werden.
Ich habe ein weißes Tuch vor der Einflugöffnung der Bienenkiste angebracht und ausgebreitet.
Dann wird die Schwarmkiste geöffnet und mit einen kräftigen Ruck das Volk auf das weiße Tuch geschüttet.
Wenn der Einzug beschleunigt werden soll, nimmt man einen Esslöffel und schaufelt einige Löffel voll Bienen genau vor der Einflugöffnung. Einige Bienen laufen dann in die Kiste und erkennen scheinbar das sie ein wunderschönes Heim gefunden haben.
Kurze Zeit später setzt sich urplötzlich der Tross in Bewegung.
Nach einer halben Stunde war der Zauber vorbei.
Nach allem was ich bisher gelesen habe dauert die Prozession eine bis mehrere Stunden.
Vielleicht war das Wetter der beschleunigende Faktor. Es war recht frisch und es drohte immer regnen zu wollen.
Hier noch ein kleines Video.
04.05.2016
Nach 24 Stunden sieht es so in meiner Bienenkiste aus.
Ich habe mal versucht ein Foto durch das Flugloch zu machen.
06.05.2016
Die Fütterung
Heute am dritten Tag habe ich das Tuch unter dem Trennschied weggenommen.
Im Forum zur Bienenkiste wird empfohlen die Bienen zu füttern und das bis zu drei Wochen. Weil diese drei Wochen sehr entscheidend für das Bienenvolk sind. In diesen drei Wochen müssen die Bienen viele Brut- und Vorratskammern bauen, damit sie so schnell wie möglich in ihrer Anzahl wachsen können. Das können sie aber nur wenn ein ausreichender Futterstrom gewährleistet ist. Da man als Anfänger nicht oder nur schlecht beurteilen kann ob ausreichend Futter von den Flugbienen herangeschafft wird, um einen kontinuierlichen Futternachschub zu gewährleisten, sollte man mit einer Zuckerlösung zusätzlich füttern. Die Zuckerlösung soll aus 3 Gewichtsteilen Zucker und 2 Gewichtsteilen Wasser angerührt werden, wobei der Zucker vollständig aufgelöst sein muß.
Ich habe jetzt knapp einen halben Liter dieser Lösung in eine alte und gereinigte Würstchenverpackung gegeben und eine gute Hand voll Schaschlikstäbe darin "gebadet". Man kann auch zerschnittene Weinkorken verwenden. Hauptsache die Bienen haben eine Steighilfe, so können sie nicht in der Lösung ertrinken.
16.05.2016
Wem das mit dem Zuckerwasser zu viel Stress ist, kann auch mit Futterteig die Bienen füttern.
Dazu ist es von Vorteil wenn man sich eine Art Futterraufe bastelt.
Ich habe mir aus Leisten 15x20 mm so eine Raufe zusammengeschraubt. Nun kann ich den Futterteig in 2,5 kg Abpackung hochkant aufstellen und das ganze von hinten in den Honigraum stellen.
Ansicht der Unterseite:
hier kann man jetzt 2 oder 3 Löcher rein schneiden und die Bienchen können sich bedinen.
Nach nun genau 13 Tagen haben die Bienchen mir mal erlaubt ein Foto von ihrem Kunstwerk zu machen.
Auf dem Foto sind 10 Waben zu erkennen, aber die Wabe links- und rechts-außen sind auch vorhanden und haben scheinbar den gleichen Ausbaustand wie die andern 10.
28.05.2016
Die erste Kontrolle
Heute am 25. Tag nach dem Einzug der Bienen, habe ich eine erste Kontrolle durchgeführt.
Das Bienenvolk hat sich prächtig entwickelt. Scheinbar ist alles so wie es sein soll.
Da die Bienen auch schon in den Honigraum, über das Trenschied hinaus, gebaut haben, muß ich diesen zu groß gewordenen Überstand wegschneiden.
Die Waben enthalten schon verdeckelte Brut.
Die Brutwaben sind mit Waben umgeben in den reichlich Honig eingelagert ist und einzelne Wabenkammern sind auch mit Pollen gefüllt.
Die Brutwaben habe ich raus geschnitten, um wenigstens den Honig zu retten.
Die Waben werden dann zerkleinert und alles in ein feines Fliegennetz oder Sieb getan. Der Honig tropft dann ab und der Rest (Wachs) bleibt im Sieb zurück.
Das ist nun die Ausbeute von den wenigen Honigwaben. Das sind ungefähr 200 Gramm.
Die Verkostung hat ergeben: ober lecker
23.06.2016
Bei einer Schattentemperatur von 33 C° verlassen die Bienen den Stock, die gerade nichts zu tun haben. So kann die Luft zwischen den Waben besser zirkulieren und der Bienenstock heizt sich nicht unnötig auf.
31.07.2016
Nun wird es Zeit eine erste Behandlung gegen die Varroamilbe durch zu führen. Eigentlich stellt man gleich einen Armeisensäureverdunster nach der Honigentnahme, mitte Juli, in den Honigraum. Da ich aber keine Ernte erwartete, habe ich mir Zeit gelassen. Als ich dann die Kiste zur Kontrolle öffnetet, war der Honigraum, entgegen meinen Erwartungen, wieder fast vollständig zu gebaut.
31.07.2016
Ich habe die Waben herausgeschnitten um den Verdunster aufstellen zu können.
Die Waben waren alle prall mit Honig gefüllt und haben eine Ernte mit 15 Gläser zu je 500 g beschert.
26.03.2017
Umsiedeln von Bienenkiste in Magazinbeute
Seit einem Jahr habe ich nun meine fleißigen Bienchen und habe eine Menge dazu gelernt. Ich habe aber auch feststellen müssen das es einige Schwierigkeiten, bei dieser Art Bienen zu halten, gibt. Ein einschneidendes Erlebnis war die letztjährige Honigernte, die sich als riesige Sauerei entpuppte. Ich hatte den Eindruck das mehr Honig in der Bienenkiste rumsuppte als ich in Gänze herausschneiden konnte. Bedrohlich empfand ich auch die Futterreserven Anfang März. Bei der Kontrolle waren, über den Daumen gepeilt noch 1,5 bis 2 kg Futter vorhanden, obwohl Ende August gut 20 kg vorhanden waren. Meine Bienen hatten bereits verdeckelte Brut aber die Frühjahresblüte war noch in weiter Ferne. Eine Notfütterung in der Bienenkiste wird dann zu einer enormen Herausforderung.
Diese und einige andere Probleme gibt es bei einer Magazinbeute nicht.
Vorteile einer Magazinbeute:
- separate Honigzarge mit Absperrgitter (die Königin kann dort keine Brut platzieren),
- Notfütterung mittels Einhängetaschen oder Futterzarge möglich,
- Varroa-Diagnose mittels Bodenschieber,
- Kontrollen durch Entnahme von einzelne Rähmchen,
- flexible Brutraumverengung oder -erweiterung durch Trennschiede bzw. Zargen,
- Honigernte durch schleudern der kompletten Honigwabe (kein klebriges Gematsche),
- Schwarmverhinderung (wer schon mal einen abgehenden Bienenschwarm erlebt hat weiß wie gewaltig und beeindruckend dieses Ereignis ist, obwohl das ein natürlicher und gefahrloser Prozess ist fühlen sich einige davon bedroht),
- Wabenhygiene (Wabenerneuerung durch jährliche Wegname alter und leerer Brutwaben und Neubestückung mit neuen Rähmchen und Mittelwänden, dadurch Minimierung der Gefahr von Fauelbrut und der Befall mit Wachsmotten).
Nachteile einer Magazinbeute:
- die Bienenhaltung ist nicht mehr wesensgemäß,
- wesentlich hoher Aufwand von Gerätschaften und damit verbundener finanzieller Einsatz.
Das Bienenvolk hat den Winter gut überstanden und ist bereits wieder am wachsen. In der nächsten Woche soll es über 20 °C werden und ich wollte die Gelegenheit nutzen meine Bienen in die Magazinbeute umzusetzen.
Hierbei müsste ich die Waben entnehmen, sie auf Rämchenbreite zuschneiden und sie in der Magazinbeute befestigen. Mit Sicherheit würde das eine riesige Sauerei geben.
Nun habe ich aber festgestellt, daß das Holz der Bienenkiste auf Grund der Quellkräfte enorme Risse bekommen hat. Selbst die Hartholzverstrebungen, die die Kiste zusammenhalten sollen, sind regelrecht weggerissen. Die Leimverbindungen sind aufgerissen und 3 der 4 Schrauben waren gebrochen. In diesen Zustand lässt sich die Kiste nicht weiter verwenden.
Darum habe ich beschlossen eine für das Bienenvolk schonendere Methode der Umsiedlung zu wählen.
Ich habe dazu über den Honigraum ein großes Loch gesägt.
Auf dem Loch habe ich eine mit Rämchen und Mittelwänden vorbereitete Zarge gestellt. Nun hoffe ich das die Bienen die Mittelwände ausbauen und die Königin dort auch stiftet (Eier legt).
Wenn es so weit ist muß ich nur noch 21 Tage warten, dann ist die letzte Brut aus der alten Bienenkiste ausgelaufen. Die Bienenkiste kann dann weg und die Zarge wird auf einen Unterboden gestellt.
Zum Schluß noch einen Sicherungsgurt um Bienenkiste und Zarge gespannt und fertig.
30.07.2017
Die Bienen haben nicht das gemacht was ich eigentlich erwartet habe. Sie haben alle Mittelwände ausgebaut und die komplette Zarge mit 20 kg Honig voll gestopft.
Da sie nicht freiwillig einziehen wollen habe ich die Waben ausgeschleudert, sie wieder in die Zarge gehenkt, einen Unterboden drunter gestellt und eine weitere leere Zarge oben auf. Das Ganze habe ich dann an der Stelle aufgestellt wo die Bienenkiste stand. Die Bienenkiste habe ich geöffnet, die einzelnen Waben entnommen und in die oben offene Leerzarge abgefegt. Zum Abschluß habe ich in die Leerzarge neue Rämchen mit Mittelwände eingehängt und oben auf eine Futterzarge gestellt. Die in der Bienenkiste vorhandenen Futterwaben habe ich ausgepresst und alles in die Futterzarge gegeben. Deckel drauf fertig!
Nachbarschaftsrecht
Hier noch eine Information zum Nachbarschaftsrecht in der Bienenhaltung: www.informationen-new.de/Nachbarrecht-Bienen.html
Grundsätzlich sollte man sich immer mit seinen Nachbarn verständigen und mit einem Glas Honig lässt sich gewiss auch einiges regeln.
Rechtschreibfehler sind gewollt und deswegen mit voller Absicht erstellt. Wer welche findet, darf sie behalten und selbst verwenden oder verschenken und auch versteigern.
Hier noch der Standort meiner Bienen und deren Flugbereich:
Fortsetzung folgt
5 Kommentare
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Patrick lindner
10.01.17 @ 18:51
Das nenne ich mal sinnvolle Alternative zum Fernsehen. Bienen sind Umweltschutz. Weiter so! und noch viele gute Ideen und Projekte. Leider bin ich allergisch auf Stiche.
Admin
16.10.16 @ 10:20
Jungimker sehen sich mit hohen Anschaffungskosten konfrontiert und bleiben am Ende auf ihren Honig sitzen, weil Billigimporte im Supermarkt deutlich günstiger sind.
Die Bienenkiste ist eine Alternative ohne hohe Anschaffungskosten und umfangreiche Lagerkapazitäten für Gerätschaften entfallen auch
Die Bienenkiste ist eine Alternative ohne hohe Anschaffungskosten und umfangreiche Lagerkapazitäten für Gerätschaften entfallen auch
Admin
16.10.16 @ 10:17
Das Problem haben wir in Deutschland auch.
Womöglich gibt es dafür drei Gründe, immer mehr Monokulturen in der Landwirtschaft, die Bienen finden nicht genügend Futter. Daraus folgender verstärkter Einsatz von Pestiziden, die auch Bienen sterben lassen. Der dritte Grund scheint das aussterben von Imkern zu sein. Die Imkervereine haben oft einen Altersdurchschnitt der weit über 60 liegt.
Womöglich gibt es dafür drei Gründe, immer mehr Monokulturen in der Landwirtschaft, die Bienen finden nicht genügend Futter. Daraus folgender verstärkter Einsatz von Pestiziden, die auch Bienen sterben lassen. Der dritte Grund scheint das aussterben von Imkern zu sein. Die Imkervereine haben oft einen Altersdurchschnitt der weit über 60 liegt.
eckieok
13.10.16 @ 12:53
Bienen bleiben aus und der Obstertrag bricht ein!
Eine neue Feststellung in den Gärten um Wien.
Nur die Natüprlinge, wie Kriechen tragen , aber auch nur zur Hälfte.
Eine neue Feststellung in den Gärten um Wien.
Nur die Natüprlinge, wie Kriechen tragen , aber auch nur zur Hälfte.
der verdampfer wird im sommer gebaut und T-Regler kommt in eine segeberger beute - als boden oder oben über den eimer ....
danke!
ps. ggf ergeben sich noch fragen zum T-Regler, da wäre eine genaue produktbeschreibung gut da es zu viele modelle gibt ..